Führungskompetenzen
für die VUCA-Welt

1. Führungskompetenz Agilität

Führungskräfte können sich nicht mehr auf reines Fachwissen und die klassischen Kompetenzen wie Überzeugungsfähigkeit oder Ziel- und Ergebnisorientierung verlassen. In der VUCA-Welt brauchen sie ein agiles Mindset, eine Haltung und Einstellung, mit sie beweglich auf die Unwägbarkeiten der Arbeitswelt reagieren und sich anpassen können. Es gilt, Herausforderungen als Chancen anzusehen (auch wenn dieser Satz schon ziemlich abgegriffen ist) und mutig in Angriff zu nehmen. Scheitern und Fehler sind Gelegenheiten, dazuzulernen. Zudem ist es wichtig, eine positive Fehlerkultur zu etablieren, in der Fehler als Teil des Entwicklungsprozesses angesehen und Lehren daraus gezogen werden. Neugierde und Experimentierfreudigkeit der Mitarbeitenden sollen gefördert werden. Alte Strategien und Modelle müssen hinterfragt und angepasst werden. Frühere Erfahrungen, Glaubenssätze und Paradigmen dürfen auf den Prüfstand. „Best Practice“ war gestern, heute ist „Best Thinking“ angesagt, um Veränderungen aktiv zu gestalten.

2. Führungskompetenz Kommunikation

In einer wechselhaften Welt geben Führungskräfte ihren Teams Sicherheit durch eindeutige Formulierung von Visionen und Zielen. Klare Kommunikation auf Augenhöhe schafft Klarheit und Transparenz für die Mitarbeitenden. Jeder weiß, wo das Unternehmen und die Abteilung steht und welche Ziele verfolgt werden. Entscheidungen können so nachvollzogen und dann auch verstanden werden. Es geht nicht mehr um reine Berichterstattung, sondern darum, Wissen und Zusammenhänge zu vermitteln, proaktiv zu informieren, zu überzeugen, zu motivieren und sowohl Kritik als auch Wertschätzung in offenem Feedback auszudrücken.

3. Führungskompetenz Motivation

Um Mitarbeitenden zu motivieren, haben Zuckerbrot und Peitsche in der VUCA-Welt längst ausgedient. Die Motivationsforschung zeigt, dass jeder Mensch unterschiedliche Bedürfnisse in unterschiedlicher Ausprägung hat. Zum einen ist es für Menschen wichtig, den Sinn einer Aufgabe zu erkennen. Zum anderen ist es aber auch entscheidend, Handlungsspielräume eigenständig gestalten und sich persönlich weiterentwickeln zu können. Die Kunst ist dabei, jeden Mitarbeitenden individuell und bedarfsgerecht zu führen und zu fördern, Aufgaben und Verantwortungen an sie bzw. ihn zu delegieren und mit Fehlern konstruktiv umzugehen.

4. Führungskompetenz Kollaboration

Schlichte Arbeitsteilung funktioniert in der komplexen VUCA-Welt nur bedingt, denn hier sind neue Ideen, schnelle Reaktionen, interdisziplinäre Erfahrungen und die Nutzung des Schwarmwissens unerlässlich. Ermöglichen Sie Ihren Teams die interne und externe Vernetzung und fördern Sie den Wissensaustausch und die Zusammenarbeit. Wichtig für Kollaboration sind der gemeinsame Zielfokus, Transparenz, Offenheit, Zutrauen, Selbstorganisation und Eigenverantwortung sowie die Fähigkeit, auch andere Perspektiven einnehmen zu können.

5. Führungskompetenz Resilienz

In der VUCA-Welt erleben wir immer wieder Überraschungen. Wir werden mit Krisen und Rückschlägen konfrontiert. Resilienz beschreibt die Fähigkeit, sich davon nicht dauerhaft unterkriegen zu lassen, sondern das Tief zu überwinden, die Krise zu bewältigen und als Ausgangspunkt für die (persönliche) Weiterentwicklung zu nutzen. Akzeptanz der aktuellen Situation und ein zuversichtlicher, optimistischer Blick in die Zukunft stellen die Weichen, um schneller wieder handlungsfähig zu werden.